Piaget: Doppeldecker Replikat Käuferhandbuch

Zwei in Einem: die Altiplano Double Jeu

Das irgendwie bis heute unerhörte Design entsprach dem Geschmack der 70er-Jahre und glich im beschaulichen Juradörfchen La Coté-aux Frées einer Palastrevolution. Der Tumult in der Familie, die seit über 100 Jahren dort produzierte, ging so weit, dass man sich sogar dafür überlegte, dieser Uhr erstmals in der Firmengeschichte einen eigenen Namen zu geben: Der Firmenchef entschied sich für Polo, was nach Prestige und Elite klingen sollte. Und er behielt recht. Das Modell war ein Volltreffer im ersten Jet-Set-Zeitalter. Bei der Poloweltmeisterschaft 1980 in Palm Beach wurde die Uhr angeblich von den Kunden entdeckt, als sich das Ex-Bond-Girl Ursula Andress zur Patin der Uhr machen ließ: Die Bilder der Schauspielerin, die die Siegertrophäe des Wettbewerbs übergab, gingen um die Welt. Anfang der Achtziger Jahre entfielen rund ein Drittel der von der Marke verkauften Uhren auf das eine Modell.Kleiner Zeitsprung in die Gegenwart: Letzte Woche stellte Piaget Akkomodation Replik wieder ein Modell mit dem Namen Polo in New York vor, genauer gesagt, heißt die Uhr jetzt POLO S. Das S könnte für Sport stehen, da bereits die Vorgängermodelle diesen Zusatz trugen. Im Pressetext steht etwas von „Spirit“ und „Signature“. Neun männliche Markenbotschafter, darunter der Polospieler Malcom Borwick und der Schauspieler Michael B. Jordan, werden dem neuen Modell zur Seite gestellt. Viel wichtiger ist aber die Frage: Was ist mit dem Design passiert?Während man bei dem 2009 vorgestellten Relaunch zum 30. Geburtstag noch das zugegeben schräge Originaldesign beibehielt, hat die neue Uhr bis auf die Tatsache, dass beide Modelle Zeiger, ein Gehäuse und ein Armband haben, so gut wie nichts mehr mit dem Original gemein.

Zwei in Einem: die Altiplano Double Jeu
Zwei in Einem: die Altiplano Double Jeu

Die Altiplano Double Jeu der Uhren-Manufaktur Piaget besitzt zwei Werke und zwei Zifferblätter. Während die Vorgänger auf beiden Ebenen herkömmliche Anzeigen besaßen, lässt sich die untere Uhr dank eines 24-Stunden-Zifferblatts nun problemlos als zweite Zeitzone nutzen. Wer auf einem anderen Kontinent anrufen will, muss nun nicht mehr rechnen, sondern sieht auf Anhieb, ob es beispielsweise elf oder 23 Uhr ist. In dem komplizierten Scharniergehäuse aus Weiß- oder Roségold ticken die Handaufzugskaliber 838P mit kleiner Sekunde und 832P mit 24-Stunden-Anzeige. Der Doppeldecker in Roségold kostet 25.100 Euro. ak